TY - JOURS T1 - Steinbearbeitung als ein Ausgangspunkt der kulturellen Evolution Bembé, Benjamin JAS - Jahr für Goethe. JF - Jahrbuch für Goetheanismus PY - 2025 VL - 2025 SP - 121 EP - 169 DO - 10.18756/jfg.2025.121 SN - Print :1866-4830 Online : 2750-2341 LA - de N2 - Die vorliegende Arbeit befasst sich im Teil I mit der Entstehung der Steinartefakte im Palaeolithikum beginnend vor gut 33 Mio Jahren Zudem werden vermutete Verbindungen zur Gehirnentwicklung und zur Sprachentstehung in dieser fruehen Zeit aufgezeigt Dazu wird dasFormenspektrum der unterschiedlichen Artefakte kurz angesprochen ihre vermuteten Erzeuger erwaehnt und die kognitiven Voraussetzungen fuer die Herstellung solcher Artefakte diskutiert Als wesentliche Faktoren in diesem Prozess werden heute die Beziehungen zwischen Werkzeugherstellung Werkzeuggebrauch und der Feinmotorik der Hand gesehen Diese wiederum scheinen eng mit der Entstehung der Sprache verknuepft zu sein welche diese Innovationen und die zugrundeliegenden Lernvorgaengen begleitet hat Zahlreiche Wechselwirkungen der genannten Errungenschaften werden als Grundlage dieser evolutiven Schritte gesehen Im Teil II geht die Arbeit speziell auf die typische Formgebung die lange Tradition und die weltweite Verbreitung von Faustkeilen ein Diese bekanntesten aller Artefakte hat der Mensch ueber ca 19 Mio Jahre hergestellt und sie bringen bis heute zahlreiche Fragen mit sich weshalbauch von Faustkeilraetsel gesprochen wird An ihnen kann ein regelrechtes Ringen um die erste AEsthetik beobachtet werden Eine zunehmende Anzahl von Archaeologen sieht in ihnen nicht nur die ersten Vorformen der Kunst sondern die fruehesten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte ueberhaupt Beispielsweise zeigen einige von ihnen die Proportionen des Goldenen Schnittes Weiterhin wird ausgefuehrt und begruendet weshalb der Faustkeil auch als Abbild des Menschen betrachtet werden kann Damit wird ihm neben anderen unumstrittenen Funktionen auch eine symbolische Bedeutung zugemessen welche wiederum als Schluesselmerkmalfuer die Entstehung von Sprache Kunst und Kultur angesehen werden kann N1 - The first part of this study deals with the formation of the first stone artifacts in the Palaeolithic period beginning a good 33 million years ago In addition suspected links to brain development and the development of language in this early period are shown The range of forms of the various artifacts is briefly mentioned their presumed producers are named and the cognitive prerequisites for the production of such artifacts are discussed Today the relationships between tool production tool use and the fine motor skills of the hand are seen as key factors in this process These in turn appear to be closely linked to the emergence of language which has accompanied these innovations and the underlying learning processes Numerousinteractions between these achievements are seen as the basis of these evolutionary steps In the second part the study looks specifically at the typical form the long tradition andthe worldwide distribution of handaxes These bestknown of all artifacts were produced by humans over a period of around 19 million years and they still pose numerous questions today which is why they are also referred to as handaxe enigma A veritable struggle for the first aesthetics can be observed in them An increasing number of archaeologists see them not only as the first preforms of art but also as the earliest works of art in human history For example some of them contain the proportions of the golden ratio Furthermore it is explained and justified why the handaxe can also be regarded as the earliest image of man In addition to other undisputed functions it is thus also attributed a symbolic meaning which in turn canbe seen as a key feature for the emergence of language art and culture AB - Die vorliegende Arbeit befasst sich im Teil I mit der Entstehung der Steinartefakte im Palaeolithikum beginnend vor gut 33 Mio Jahren Zudem werden vermutete Verbindungen zur Gehirnentwicklung und zur Sprachentstehung in dieser fruehen Zeit aufgezeigt Dazu wird dasFormenspektrum der unterschiedlichen Artefakte kurz angesprochen ihre vermuteten Erzeuger erwaehnt und die kognitiven Voraussetzungen fuer die Herstellung solcher Artefakte diskutiert Als wesentliche Faktoren in diesem Prozess werden heute die Beziehungen zwischen Werkzeugherstellung Werkzeuggebrauch und der Feinmotorik der Hand gesehen Diese wiederum scheinen eng mit der Entstehung der Sprache verknuepft zu sein welche diese Innovationen und die zugrundeliegenden Lernvorgaengen begleitet hat Zahlreiche Wechselwirkungen der genannten Errungenschaften werden als Grundlage dieser evolutiven Schritte gesehen Im Teil II geht die Arbeit speziell auf die typische Formgebung die lange Tradition und die weltweite Verbreitung von Faustkeilen ein Diese bekanntesten aller Artefakte hat der Mensch ueber ca 19 Mio Jahre hergestellt und sie bringen bis heute zahlreiche Fragen mit sich weshalbauch von Faustkeilraetsel gesprochen wird An ihnen kann ein regelrechtes Ringen um die erste AEsthetik beobachtet werden Eine zunehmende Anzahl von Archaeologen sieht in ihnen nicht nur die ersten Vorformen der Kunst sondern die fruehesten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte ueberhaupt Beispielsweise zeigen einige von ihnen die Proportionen des Goldenen Schnittes Weiterhin wird ausgefuehrt und begruendet weshalb der Faustkeil auch als Abbild des Menschen betrachtet werden kann Damit wird ihm neben anderen unumstrittenen Funktionen auch eine symbolische Bedeutung zugemessen welche wiederum als Schluesselmerkmalfuer die Entstehung von Sprache Kunst und Kultur angesehen werden kann ST - Steinbearbeitung als ein Ausgangspunkt der kulturellen Evolution UR - https://dx.doi.org/10.18756/jfg.2025.121 Y2 - 2025-11-26 08:23:17 ER -