Die Bauwerke der Laubenvögel
Anmerkungen zum Kompensationsprinzip
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Zusammenfassung:
Die Bauwerke der Laubenvögel — Anmerkungen zum Kompensationsprinzip
Die in Neuguinea und Australien lebenden Laubenvögel bauen aufwändige Lauben und schmücken die dazugehörigen Balzplätze. Das künstlerische Arrangement ist einzigartig in der Vogelwelt. So wie die Männchen der nahe verwandten Paradiesvögel ihre fantastische Gefiederpracht zur Schau stellen, so präsentieren die männlichen Laubenvögel ihre reich verzierten Laubenplätze. Die Männchen beider Vogelgruppen haben sich im Sinne des Goetheschen Kompensationsprinzips vom Brutgeschäft gelöst. Die Laubenvogelmännchen setzen ihre architektonischen Fähigkeiten nicht dazu ein, den Weibchen ein schönes Nest zu bauen. Bei den Laubenvögeln der Amblyornz's-Arten ist darüber hinaus festzustellen, dass die schlicht gefärbten Männchen komplexere Lauben errichten als die Männchen der farbigen Arten. Das entspricht in schöner Weise dem Kompensationsprinzip, ebenso wenn ein Männchen des einfarbig braunen Hüttengärtners (Amblyorm's inornata) mit einer farbigen Beere im Schnabel vor einem Weibchen balzt. Die farbige Beere kann gewissermaßen als sekundäres Geschlechtsmerkmal bezeichnet werden. Für die Hüttenbauer, die auch als Gärtner bezeichnet werden, trifft das voll zu. Die prächtig gefärbten Laubenvogelmännchen der sogenannten Allee-Bauer nehmen bei der Balz aber auch farbige Beeren oder andere Dekorationsstücke in den Schnabel. Deshalb sollte ein einzelnes schönes Verhalten nicht verallgemeinert werden. Außerdem ist bei den Allee-Bauern verbreitet‚ dass die Männchen mit einem Farbgernisch, zu dessen Benutzbarkeit sie aktiv beitragen, ihre Lauben ein wenig anmalen. Da dieses als » painting« bezeichnete ansatzweise Bestreichen der Laube sowohl von den schlicht als auch den äußerst prächtig gefärbten Männchen praktiziert wird, können wir es ebenfalls nicht im Sinne des Kompensationsprinzips betrachten, dürfen es jedoch als außergewöhnliche künstlerische Steigerung des Laubenbaus ansehen.
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