Ossifikationsprozesse als treibende Kräfte für die Krebserkrankung

Jahrbuch für Goetheanismus 2016, 2016, P.149-208 | DOI: 10.18756/jfg.2016.149

Zusammenfassung:

Die Beziehungen der Krebserkrankung zu mineralisierenden und knochenbil— denden Prozessen lassen sich auf verschiedenen Ebenen darstellen. Beispielsweise bilden Mamma-Tumore häufig Mikroverkalkungen, deren Morphologie und chemische Zusammensetzung einen Hinweis auf die Art der Erkrankung geben. Verlust von Karbonat aus apatitischen Verkalkungen von Knochenmetastasen, bei gleichzeitiger Zunahme von Karbonat im umgebenden Knochen, deuten — nach Äußerungen R. Steiners zur Wirkung von kohlensaurem Kalk im Organismus - auf eine Verlagerung des Seelen- bzw. Astralleibes aus dem Tumor heraus in die Umgebung hinein. Die substanzielle Konsistenz des Tumors und der Metastasen zeigt, dass sich auch die Lebenskräfte-Organisation (Ätherleib) und die Ich-Organisation aus dem Tumorgebiet herausziehen, wodurch der Physische Leib dominant wird. Dies entspricht nach R. Steiner der Konstitution eines Sinnesorgans, speziell dem Ohr, weshalb Steiner den Tumor als ein »Sinnesorgan an falscher Stelle« bezeichnet hat.

Zwischen dem Nervensystem und dem Skelett besteht eine Verwandtschaft, die sich auch auf die Krebserkrankung auswirkt: Nerven und Skelett sind im Organismus morphologisch und substanziell gleichgerichtet. Tumore ihrerseits verhalten sich osteotrop, wenn sie ins Skelett metastasieren. Hierfür werden gesunde Knochenbildeprozesse umgestirnmt. Die Beziehung der Tumore zur Verknöcherung zeigt sich auch darin, dass Krebsgewebe sich durch Bildung und Exprimierung von Knochenmatrix-Proteinen und knochentypischen Zytokinen » knochenähnlich« verhält und Funktionen gesunder knochenaufbauender Zellen (Osteoblasten) nachahmt. Im Extremfall kann Tumorgewebe sich sogar zu einer Art »Knochengewebe« umwandeln.

Nach R. Steiner geht die Krebserkrankung bereits auf zu stark wirkende vorkonzeptionell-vorgeburtlicke, geistige Vorgänge zurück. In normalem Maß wirkend, gehen sie in die gesunde Skelettbildung ein. Ein Hinausschießen ossifizierender Kräfte über ihre gesunde Mittellage bei gleichzeitig erhöhtem Risiko von Krebs oder Tumor-Rezidiven lässt sich auch während des Erdenlebens noch beobachten, wenn der Mensch die für sein Alter typische Knochenmineraldichte durch bestimmte Pharmaka übermäßig erhöht.

Viele morphologische und physiologische Phänomene sprechen dafür, dass die Verknöcherung und die Krebserkrankung miteinander in Zusammenhang stehen. Die Krebserkrankung wird von Sinnes-Nerven-Prozessen und ossifizierenden Prozessen betrieben.

Referenzen

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