Zur Phänomenologie der physikalischen Hebung

Das Konzept der senkrechten optischen Hebung
Jahrbuch für Goetheanismus 2018, 2018, P.133-182 | DOI: 10.18756/jfg.2018.133

Zusammenfassung:

Zur Phänomenologie der physikalischen Hebung — Das Konzept der senkrechten optischen Hebung

Hebungskurven haben zunächst gemeinsam, dass die Betrachterposition im dünneren Medium liegt und der zu betrachtende Tastpunkt im dichteren (z. B. Wasser). Nach dem Hebungsgesetz kann man jedoch die Positionen von Auge (Betrachterpunkt) und Tastpunkt vertauschen. Liegt also der Augpunkt im dichteren Medium und der Tastpunkt im diinncrcn, so greift bei gleicher relativer Lage von Augpunkt und Tastpunkt zur Grenzfläche die Hebung in Luft weit in den Raum hinaus, hat aber die gleiche Richtung wie die Hebung im dichteren Medium, die sich gegen die Wasseroberfläche richtet. Sie verdient also mit Recht den Namen Hebung. Aufgrund der klaren geometrischen Vorgaben kann dieser Begriff auf seine (Formen verändernden) gesetzmäßigen Wirkungen hin näher analysiert werden. Es handelt sich dabei um eine abbildungsgeometrische Problemstellung (Zuordnung von Urbildpunkten zu Bildpunktcn vermöge der Hebung unter veränderlichen Positionen von Augpunkt und Urbildfigur). Schwerpunkt dieser Ausarbeitung ist, Nuancen zur Hebung phänomenologisch zu untersuchen: Hebungskurven von Geraden, unter Wasser parallel zu dessen Oberfläche, können fotografisch festgehalten werden; eine Beobachtungsanordnung ermöglicht die Bestimmung des Verhältnisses von Taststrecke zu Sehstrecke; geometrische Konstruktionen nach dem Hebungsgesetz liefern die Sichtkurven von Tastgeraden unter Wasser, und zwar von horizontalen, von steigenden sowie von lotrechten Tastgeraden; schließlich werden Sichtkurven aufgezeigt, die sich ergeben, wenn man aus verschiedenen Höhen eine im Wasser liegende, horizontale Tastgerade erblickt.

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